RSV-VEREINSCHRONIK
Der Nieskyer Radsport begann 1952 mit einer Dreietappenfahrt durch den damaligen Kreis Niesky (mit Tourenrädern!) und der Gründung der Sektion Radsport bei der BSG (Betriebssportgemeinschaft) Motor Niesky. Erster Sektionsleiter wurde Erich Görlitz, später von Roland Schindler abgelöst, der diese Funktion 15 Jahre lang inne hatte. Roland Schindler hatte auch die Dreietappenfahrt mit 2 Etappensiegen für sich entschieden.
In der DDR wurden vorrangig olympische Sportdisziplinen gefördert. Davon profitierte auch die Betriebssportgemeinschaft Einheit Niesky, die für ihre Radsportabteilung ein Trainingszentrum einrichten konnte, seit 1977 geleitet von Dieter Schulze. Beharrliche Arbeit von Funktionären und Trainern führte nicht nur zur zahlenmäßigen Erweiterung des Bereichs Radsport der BSG, sondern bald auch zu beachtlichen Erfolgen bei Auswahlrennen, Normüberprüfungen, der Kinder- und Jugendspartakiade sowie beim Mehrkampfpokal der DDR. Das Nieskyer Trainingszentrum entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Talentestützpunkte des damaligen Bezirks Dresden.
Besonders verdienstvolle Arbeit leisteten Übungsleiter und Mechaniker wie Joachim Otto, Manfred Lessing, Klaus Besser, Klaus Obst, Herbert Beland, Rolf Schletze, Manfred Baginski sowie Dieter Schulze als TZ-Leiter.
Die politischen Veränderungen in Deutschland wirkten sich natürlich auch auf den Radsport in Niesky aus. Ungleich besseren materiellen Möglichkeiten standen jetzt finanzielle Probleme gegenüber. Radsport ist teuer geworden, nicht mehr für jeden leistbar. Staatliche Unterstützung ist weggefallen, Sponsoren mussten einspringen. Ihnen hat der heutige Nieskyer Radsport viel zu verdanken, zumal die den Radsport unterstützenden Firmen im marktwirtschaftlichen Wettbewerb auch eigene Probleme zu bewältigen haben.
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1992 wurde der 1. Radsportverein Niesky e.V. nach geltendem bundesdeutschen Recht als gemeinnütziger Verein gegründet. Erster Vereinsvorsitzender wurde Volkhard Kunze, erster Geschäftsführer Dieter Schulze.
Zahlenmäßig wurden jetzt zwar kleinere Brötchen gebacken, qualitativ gab es keinen Rückgang, im Gegenteil. Und es gibt weiterhin beachtliche Erfolge. Sara Wolf wurde nach Cottbus und Michael Handrick nach Leipzig delegiert. Beide konnten rasch Erfolge in ihren neuen Sportsclubs nachweisen. Die verbliebenen jungen talentierten Sportler im Schüler-, Jugend- und Juniorenbereich erreichten auch gute Platzierungen bei Rennen deutschlandweit. Zu nennen ist hier Katharina Michalk, die in der Frauenklasse der Rad-Bundesliga startete. Mehrfach konnte sie in den AK Juniorinnen und Frauen Landesmeistertitel erringen. Hinzu kam mit Thomas Nicke ein echter Könner im Mountainbike-Bereich. Abgerundet wurde das Feld der Lizenz-Fahrer von Joachim Kramer, der aktuell immer noch eifrig trainiert und ebenso erfolgreich für den 1. RSV Niesky bei den Senioren Rennen bestreitet.
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Man glaubt es kaum: Seit der Gründung der Sektion Radsport in der BSG Motor Niesky sind über 60 Jahre vergangen. Im Jahr 2002 wurde das Ereignis sportlich, festlich und mit einer Ausstellung „50 Jahre Radsport in Niesky“ gewürdigt.
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Hier die wichtigsten Etappen noch einmal kurz zusammengestellt:
- ▸ 1952 Gründung der Sektion Radsport in der BSG Motor Niesky;
- ▸ 1977 25 Jahre später: Gründung des Trainingszentrums in der BSG Einheit Niesky;
- ▸ 1992 40 Jahre nach dem Beginn: Gründung des 1. Radsportvereins Niesky e.V.;
- ▸ 2002 50 Jahre Radsport in Niesky;
- ▸ 2012 60 Jahre Radsport in Niesky;
- ▸ 2017 65 Jahre Radsport in Niesky.